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Die Farben des Lagotto Romagnolo: Vielfalt und Charme der Fellnasen
Die erlaubten Farben des Lagotto Romagnolo
Der Lagotto Romagnolo ist nicht nur wegen seines freundlichen Wesens beliebt, sondern auch wegen seiner faszinierenden Farbvielfalt. Der FCI-Standard erlaubt folgende Farben:
- Einfarbig weiß (in verschiedenen Schattierungen)
- Bicolor: Weiß mit braunen oder orangen Flecken
- Schimmel: Orangeschimmel, braunschimmel
- Braun: In unterschiedlichen Tönungen, mit oder ohne Weiß
- Orange: Mit oder ohne Weiß
- Markierungen: Einige Hunde weisen eine braune bis dunkelbraune Maske und wertvolle lohfarbene Markierungen auf.
Einfarbige Lagotti: Der strahlend Weiße
Weiße Lagotti (bianco) zeigen ihre endgültige Farbe bereits bei der Geburt und verändern sich im Laufe ihres Lebens kaum – außer sie finden ein einladendes Schlammloch! Manchmal haben die Welpen anfangs orangefarbene Ohren oder kleine Flecken, die im Adultalter oft verschwinden.
Zwischenfarben: Weiß (Creme) mit braunen Flecken (bianco marrone). Weiß mit orangen Flecken (bianco arancio). Oranger Schimmel (roano arancio).
Die Braunvielfalt: Charmante Begleiter
Braune Lagotti (marrone) erblicken als schoko- bis dunkelbraun das Licht der Welt. Diese Fellnäschen hellen in den ersten Lebensjahren auf und viele tragen auffällige weiße Abzeichen an Brust und Beinen. Während einige weiße Abzeichen später verschwinden, bleiben die meisten treuen Begleiter in einem helleren Braun.
Seltene Schönheiten: Die orangefarbene Lagotti
Richtig orangefarbene Lagotti (arancio) sind rar. Obwohl viele Welpen in dieser Farbe geboren werden, hellen die meisten mit der Zeit auf und werden eher cremefarbend oder schmutzig weiß. Ein kleiner Teil bleibt jedoch in ihrem lebhaften Orange – besonders reizvoll!
Weiß mit Abzeichen: Die häufigste Farbvariante
Der Lagotto in Weiß mit braunen (bianco marrone) oder orangen Abzeichen ist die häufigste Farbzusammensetzung. Diese Hunde haben eine weiße Grundfarbe, doch die braunen oder orangen Flecken können bunt verteilt sein. Einige zeigen zudem das besondere „Ticking“ – eine unregelmäßige Musterung, die den Lagotto noch einzigartiger macht!
Braun-/Orangeschimmel: Überraschungsgaranten
Lagotti in Braun- und Orangeschimmel, auch Roano genannt, kommen als weiße Welpen zur Welt und zeigen im Laufe ihres Lebens, wie vielfältig ihre Farbnuancen sind. Manche nehmen eine fast einheitliche dunkelbraune oder orange Farbe an, während andere ihr schneeweißes Erbgut erhalten.
Tan-Abzeichen: Die Seltenheit unter den Lagotti
Tanfarbene Abzeichen (focato) sind bei Lagotti ebenfalls ein seltener Anblick. Diese einzigartigen Hunde kombinieren schokoladenbraunes Fell mit hellen Abzeichen an Beinen und Gesicht – ein echter Blickfang!
Schwarz
In der Vergangenheit, bis in die 1990er Jahre, gab es Lagotti mit schwarzen Abzeichen und schwarzer Pigmentierung. Diese Farbe wurde jedoch mit der Übernahme durch die FCI verboten und aus der Zucht ausgeschlossen. Heutzutage sollte Schwarz durch gezielte Zuchtmaßnahmen aus der Rasse verschwunden sein. Wenn du also einen Hund mit schwarzem Pigment siehst, könnte es sein, dass er nicht reinrassig ist. Sei daher vorsichtig, wenn dir ein Welpe mit einer schwarzen Nase oder schwarzen Flecken angeboten wird.
Lagotto Romagnolo: Farbenfrohe Familienmitglieder
Egal, in welcher Farbe dein zukünftiger Lagotto Romagnolo kommt, es wird definitiv ein treuer Begleiter in dein Leben treten. Wenn du dich nach einem Lagotto sehnst, schau dir unsere individuelle Futterberatung an und sorge dafür, dass dein neuer Freund von Anfang an glücklich und gesund ist!
Wundertüten auf vier Pfoten
Das Sprichwort: Ein guter Hund hat keine Fellfarbe, trifft auf den Lagotto Romagnolo sehr gut zu. Die Farbveränderungen während eines Jahres und über die Jahre der Hunde hinweg sind wahrlich eine Wundertüte.
Die Fellfarben unserer Lagotto Romagnolo und anderer Hunderassen spiegeln vor allem unsere persönlichen Vorlieben wider. Im Laufe der Zeit sind so viele verschiedene Fellfärbungen entstanden. Durch gezielte Zuchtmethoden sind sogar ganz neue Farben wie das derzeit beliebte „Merle“ entstanden. Leider kann das auch zu gesundheitlichen Problemen führen.
Für Hunde erfüllt die Fellfarbe eine wichtige Schutzfunktion: Je besser sich das Fell in die Umgebung einfügt, desto weniger auffällig ist der Hund und kann sich unbemerkt an seine Beute heranschleichen. Es geht also um Tarnung! Letztendlich bestimmen die Gene, die von den Eltern weitervererbt werden, welche Fellfarbe ein Hund haben wird.
Fellgenetik in Kürze
Die gesamte Farbgenetik bei Hunden ist komplex, aber hier sind zwei wichtige Farbstoffe, die eine Rolle spielen:
– **Eumelanin**: Dieser Farbstoff kann schwarz oder braun sein.
– **Phäomelanin**: Dieser Farbstoff zeigt sich in rot oder gelb.
Bei weißen Hunden fehlt das Melanin, weshalb ihr Fell nahezu transparent wirkt. Viele Hunde haben beide Farbstoffe in ihrem Fell. Die verschiedenen Farbtöne und Muster setzen sich aus diesen beiden Farbstoffen zusammen. Dabei spielt es eine Rolle, ob die Elterntiere dominante (überdeckende) oder rezessive (überdeckte) Gene haben und welche Genkonstellation sich durchsetzen wird.
So wird jeder Hund zur einzigartigen Wundertüte auf vier Pfoten!
Farbgenetik bei Hunden: Die Grundlagen verstehen
Ein Hund hat immer zwei Allele an jedem Genort, eines von jedem Elternteil. Das Zusammenspiel dieser Allele bestimmt die Farben und Muster, die wir bei unseren geliebten Vierbeinern entdecken.
#### Genorte, die für die Farben verantwortlich sind
Hier sind einige wichtige Genorte und ihre Funktionen:
– **A-Locus**: Dieser Genort regelt die Verteilung von dunklen und hellen Haaren auf dem Körper. Die Allele hier beeinflussen, ob ein Hund eine gleichmäßige Fellfarbe oder eine gescheckte oder gefleckte Erscheinung hat.
– **E-Locus**: Dieser Genort bestimmt die Ausdehnung des schwarzen Pigments.
– **E**: ermöglicht die volle Ausdehnung von Schwarz.
– **e**: schränkt das schwarze Pigment ein, wodurch es zu Gelb oder Gold wird.
– **K-Locus**: Verantwortlich für die Farbausdehnung von Schwarz, Sable und Stromung.
#### Pigmentintensität und Farbvariationen
– **B-Locus**: Hier wird die Pigmentintensität reguliert. Durch einen rezessiven Faktor kann Schwarz zu Braun verdünnt werden:
– **BB**: rein schwarz
– **Bb**: schwarz und Träger für Braun
– **bb**: rein braun
Wichtiger Hinweis: Der Lagotto Romagnolo hat keine schwarze Farbvariante.
– **C-Locus**: Teil der Albino-Serie, entscheidend für die Farben bei albino Hunden.
– **D-Locus**: Bestimmt die Aufhellung oder Verdünnung der Fellfarbe.
– **I-Locus**: Betroffen von der Farbverdünnung von Phäomelanin, was sich auf die rötlichen oder gelben Farbtöne auswirkt.
– **G-Locus**: Dieses Allel ist für das „Ergrauen“ verantwortlich.
– **G**: erlaubt das Grauwerden.
– **g**: steht für kein Ergrauen.
Bei Lagottos kann das Ergrauen insbesondere nach dem Scheren und im Frühling sowie Herbst vorkommen, was zu Farbveränderungen führt.
#### Scheckung und Tüpfelung
– **M-Locus**: Regelt die Merle-Serie, die wunderschöne, gescheckte Muster hervorbringt.
– **S-Locus**: Verantwortlich für die Scheckungsserie, die das Aussehen von scheckigen Fellmustern bestimmt.
– **T-Locus**: Beeinflusst die Tüpfelung, die zu verschiedenen Mustern, wie Punkten oder Sprenkeln, auf dem Fell führen kann.
Farben und ihre Bedeutung
Die Zusammenkunft dieser Gene sorgt für die beeindruckende Farbpalette, die wir bei Lagotti und anderen Hunderassen antreffen. Jedes Paarungsergebnis bringt die Möglichkeit neuer Farben und Muster hervor, und das richtige Verständnis dieser genetischen Grundlagen hilft uns, bewusstere Entscheidungen bei der Zucht und der Wahl eines Hundes zu treffen.
Mit dieser genetischen Vielfalt wird jeder Lagotto Romagnolo zu einem einzigartigen Individuum, das nicht nur durch sein Aussehen, sondern auch durch seinen Charakter begeistert!
