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Welche Untersuchungen und Behandlungen müssen sein?
Jeder Hund, der von einem erfahrenen Züchter, einer erfahrenen Züchterin oder aus dem Tierschutz stammt, hat eine
medizinische Grundversorgung erhalten – wurden begutachtet, mehrfach entwurmt und geimpft.
Bei Hunden, die man z.B. nicht zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung besuchen darf, sollten die Alarmglocken klingeln. Erst
kürzlich habe ich wieder einen Bericht über eine qualvolle Hundezucht gelesen. Mutter und Tochter hatten die Welpen in kleinen Käfigen gehalten – ohne Auslauf, ohne Welpenimpfungen der Lagotto Romagnolo und medizinische Versorgung. Die meisten der Hunde sind schon bald nach dem Verkauf gestorben.
Beim Tierarzt
Schon die Lagotto Welpen werden bei uns Zuhause einem Tierarzt vorgestellt. Der überprüft, ob die Kleinen gesund sind und sich gut entwickeln. Sie werden gewogen und Augen und Ohren begutachtet. Vor allem aber werden bereits die Welpen mehrfach entwurmt und auch geimpft, bevor sie abgegeben werden. Wenn der Welpe dann den Besitzer wechselt, ist es ratsam, einen Termin beim Tierarzt zu vereinbaren. Gut, wenn der Hund nicht gleich beim ersten Mal eine unangenehme, schmerzhafte Erfahrung macht, sondern sich an die neue Tierarztpraxis gewöhnen kann.
Entwurmung der Welpen
Parasiten wie Spulwürmer, Bandwürmer oder Hakenwürmer und auch Giardien (mikroskopisch kleine Darmparasiten) können
eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit des Hundes sein. Schon vor seiner Geburt kann sich ein Welpe mit Parasiten infizieren – und zwar über die Mutter. Daher sollten die Welpen regelmäßig entwurmt werden. Bevor sie abgegeben werden, haben sie in der Regel bereits vier Entwurmungen durchgemacht: in der 2., 4., 6. und 8. Woche. Danach empfiehlt es sich, die Welpen alle vier Wochen zu entwurmen, bis sie ein halbes Jahr alt sind. Viele Ratgeber empfehlen, den Hund danach ungefähr alle drei Monate vorsorglich zu entwurmen.
Um die Hunde nicht unnötig immer wieder der Belastung durch eine Wurmkur auszusetzen, empfiehlt sich, den Kot vorher auf Würmer untersuchen zu lassen. Das geht mittlerweile auch ganz problemlos über Online-Angebote zur Tiergesundheit. Man bekommt dann alles, was man braucht, zugeschickt, nimmt an drei Tagen Kotproben und schickt diese per Post an ein Speziallabor – einen Tag später gibt es das Ergebnis. Im Fall des Falles (und nur dann) kann man sich daraufhin ein Medikament beim Tierarzt besorgen (Wer jetzt denkt, diese Online-Kot Geschichte sei aber eklig, irrt: Man bekommt ein kleines Test-Kit, das alles enthält: drei kleine Behälter, drei Spatel zum Befüllen, Paket und Rückfrankierung ist bereits inklusive).
Würmer und andere Parasiten
Noch ein Wort mehr zu den lästigen Parasiten: Es lässt sich nur schwer vermeiden: Hunde nehmen z.B. über die Ausscheidungen anderer Tiere Wurmeier auf. Würmer können den Darm, aber auch Organe befallen. Über den Speichel des Hundes verbreiten sie sich weiter und können auch auf uns Menschen übergehen. Ein Wurmbefall bei Menschen und bei Tieren muss behandelt werden. Nicht immer bemerkt man einen Wurmbefall. Der Hund zeigt vielleicht gar keine Symptome wie z.B. einen aufgeblähten Bauch oder das sogenannte „Schlittenfahren“ – er rutscht mit dem Po über den Boden, um den Juckreiz zu lindern. Ein unentdeckter Wurmbefall über lange Zeit kann das Immunsystem schwächen. Wenn Würmer nachgewiesen wurden, sollte der Hund auf jeden Fall behandelt werden. Eine Wurmkur verhindert nicht, dass sich ein Tier erneut infiziert.
Notwendige Welpenimpfungen beim Lagotto Romagnolo
Nicht nur bei Menschenkindern, nein, auch bei Welpen wird heftig über die Vor- und Nachteile von Impfungen diskutiert.
Welche sind notwendig und in welchen Abständen wird geimpft? In Absprache mit ihrer Tierärztin lässt Heike bei all ihren Welpen eine Grundimmunisierung in der 8. Woche durchführen. In der 12. Woche sollte dann die zweite Impfung durchgeführt werden. Die Tollwutimpfung ist unbedingt zu empfehlen. Wenn man mit dem Hund eines Auslandsreise plant, sollte man sich vorher über die nötige Auffrischung der Tollwutimpfung informieren. Ein weitgehender Konsens besteht über folgende Impfungen gegen:
Hepatitis Contagiosa Canis (HCC)
Diese Welpenimpfung gehört zu den Pflichtimpfungen. Dabei handelt es sich um eine durch ein Virus hervorgerufene Leberentzündung, die tödlich verlaufen kann. Der Erreger ist weltweit verbreitet und wird über Speichel, Kot oder Urin von Tier zu Tier übertragen. Neben Hunden kommen auch Waschbären und Stinktiere als Überträger infrage. Mit der Immunisierung wird nicht nur der Hund vor der Krankheit geschützt, sondern auch die Verbreitung unterbunden. Obwohl HCC in Deutschland kaum noch vorkommt, ist das Virus gerade in Osteuropa noch aktiv und kann von dort eingeschleppt werden. Nicht immer zeigt ein Tier Krankheitssymptome, ist aber hochansteckend. Gegen HCC wird viermal geimpft (8./12./16. Lebenswoche und nach 15 Lebensmonaten).
Leptospirose
Die Leptospirose ist eine weltweit verbreitete Zoonose. Darunter versteht man eine Infektionskrankheit, die bei Menschen und
Tieren auftreten kann und für beide ansteckend ist. Zu den Überträgern zählen vor allem Nagetiere wie Ratten und Mäuse, aber eben auch Haustiere wie der Hund. Wenn sich ein Hund infiziert, kann er z.B. hohes Fieber bekommen und unter Störungen des zentralen Nervensystems leiden. Geimpft wird nach der 8. Und 12. Woche sowie nach 15 Lebensmonaten.
Parvovirose
Die Parvovirose wird auch Hundeseuche genannt. Sie ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die tödlich verlaufen kann.
Sie ist weltweit verbreitet und kommt in verschiedenen Varianten vor. Über infizierten Kot oder verunreinigtes Futter kann sich ein Hund anstecken. Typische Symptome sind starkes Erbrechen und blutiger Durchfall. Wie HCC wird auch gegen Parvovirose viermal geimpft (8./12./16. Lebenswoche und nach 15 Lebensmonaten).
Staupe
Anfang des Jahres las ich davon, dass es in Leverkusen einen Staupe-Fall gab: Ein Fuchs hatte sich infiziert. In den letzten Jahren mehren sich die Staupefälle in Deutschland wieder. Die Symptome sind ähnlich wie bei Tollwut: Lähmungserscheinungen oder Krämpfe treten auf, Füchse oder andere Wildtiere verlieren ihre Scheu gegenüber Menschen. Das Virus wird durch Urin, Kot, Speichel sowie Augen- und Nasensekret übertragen. Hunde können sich allein schon durchs Schnüffel bei einem Waldspaziergang mit dem Virus infizieren. Da die Krankheit für Hunde meist tödlich verläuft, ist es wichtig, diese Welpenimpfung gegen Staupe beim Lagotto Romagnolo zu impfen. Es wird viermal geimpft (8./12./16. Lebenswoche und nach 15 Lebensmonaten).
Tollwut
Seit 2008 gilt Deutschland offiziell als Tollwutfrei. Trotzdem sollte man nicht auf eine Tollwutimpfung verzichten. In anderen
Ländern ist die Krankheit noch nicht ausgerottet. Vor allem streunende Hunde können die Krankheit nach Deutschland bringen. Das Virus überträgt sich hauptsächlich durch den Speichel von infizierten Tieren. Die Ansteckung erfolgt dabei in der Regel durch einen Biss. Aber auch durch oberflächliche Wunden könnte eine Übertragung möglich sein. Die Tollwuterreger greifen das Zentrale Nervensystem an. Menschen und Tiere können sich gegenseitig mit dieser Krankheit infizieren – für beide ist eine Infektion tödlich. Daher muss bei einem Verdacht auf eine Tollwutinfektion das Veterinäramt verständigt werden. Tollwut zählt zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Da Tollwut hoch ansteckend und für den Menschen sehr gefährlich ist, ist eine Behandlung des Hundes verboten. Allein beim Verdacht auf eine Tollwutinfektion beim Hund entscheidet der Amtstierarzt auf Grundlage der Tollwutverordnung über das weitere Vorgehen. Darum ist es sehr ratsam, weiterhin gegen Tollwut zu impfen – und zwar in der 12. Und 16. Woche sowie eine Auffrischung nach 15 Lebensmonaten.
Wahlimpfungen
Zu diesen Welpenimpfungen beim Lagotto Romagnolo gehören:
- Zwingerhusten
- Herpesvirus
- Borreliose
Am besten lässt man sich bei seinem Tierarzt beraten, ob eine dieser Impfungen nötig ist oder nicht.
Nebenwirkungen bei Welpenimpfungen
Natürlich können Impfungen auch Nebenwirkungen mit sich bringen. Die Stelle, an der die Spritze angesetzt hat, kann anschwellen. Die Schwellung geht aber von allein wieder zurück. Der Hund kann sich erbrechen, schlapp wirken und müde sein. Auch Fieber ist möglich. In der Regel verschwinden die Symptome recht bald wieder. Zur besseren Verträglichkeit hat Boomer zum Beispiel die Auffrischung nach 15 Lebensmonaten nicht an einem Tag als Kombipräparat erhalten, sondern an zwei Impfterminen.
Pflegedominanz
Es ist sehr wichtig, den Hund von Anfang damit vertraut zu machen, dass er sich untersuchen lassen muss – und zwar an Stellen, an denen er eigentlich sehr empfindsam ist: Ohren, Augen, Nase, Zähne, Pfoten. Manche Hundeschulen üben die sogenannte Pflegedominanz ein: Der Hund sitzt. Ich knie vor ihm. Nacheinander gebe ich die Kommandos: rechtes Ohr, linkes Ohr, rechte Pfote, linke Pfote, Nase. – – Man sagt das Kommando und fasst dann ganz ruhig den Körperteil an und belohnt den Hund fürs Stillsitzen und Stillhalten. Das klappt nicht sofort, aber schon bald. Der Hund lernt, es passiert nichts Schlimmes, wenn ein Mensch mein Ohr in seine Hände nimmt oder die Pfote berührt. Beim „Nasengriff“ finde ich es besonders eindrücklich: auf das Kommando „Nase“ hin, bewegt sich die Nase des Hundes in meine geöffnete Hand. Solche Übungen stärken auch das Vertrauen zwischen Hund und Mensch.
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